Start Allgemeines Kokain in Bananenkisten geschmuggelt – Anklage gegen 8 Drogenhändler

Kokain in Bananenkisten geschmuggelt – Anklage gegen 8 Drogenhändler

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Seit September 2017 ist im Bundesgebiet mehrfach hochreines Kokain in Bananenkisten aufgefunden worden. Insgesamt geht es um eine Menge von 1,8 t Kokain. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Landshut 8 albanischen Staatsbürgern als Bande wegen Drogenhandels angeklagt. 

In Südbayern wurde im September 2017 in verschiedenen Supermärkten Kokain in Bananenkisten entdeckt. Diese Geschäfte wurden von einem Lager im Landkreis Erding (Zuständigkeitsbereich der Staatsanwaltschaft Landshut) beliefert. Die daraufhin eingeleiteten Ermittlungen zeigten aber, dass diese Auslieferungen nicht den Planungen der dafür verantwortlichen Drogenbande entsprachen.

Vielmehr versuchten die Drogenhändler an das aus Ecuador stammende und über den Hamburger Hafen in Bananenkisten versteckt eingeführte Kokain dadurch zu gelangen, indem sie verteilt über das ganze Bundesgebiet Einbrüche in Bananenlager begingen und dabei jeweils das Rauschgift herausholten. Insgesamt ist nach den Ermittlungen auf diesem Weg seit September eine Menge von 1,8 t Kokaingemisch mit einem Reinheitsgrad von mindestens 80% ins Land gelangt. Davon konnten ca. 860 kg Kokain im Rahmen des Ermittlungsverfahrens sichergestellt werden.

Die Staatsanwaltschaft Landshut hat ausgehend von dem Vorfall im Landkreis Erding in enger Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landeskriminalamt die bundesweiten Ermittlungen übernommen. Als Ergebnis kam es im April 2018 zu einer Festnahmeaktion, als aus einem Lager in Hamburg ca. 180 kg Kokain von der Bande geborgen wurde. In der Folgezeit wurden insgesamt 13 Beschuldigte in Untersuchungshaft genommen.

Bereits im August 2018 hat die Staatsanwaltschaft Landshut gegen 4 Beschuldigte auf Grund des Tatorts Hamburg das Verfahren abgetrennt und an die Staatsanwaltschaft Hamburg abgegeben. Sie wurden zwischenzeitlich durch das Landgericht  Hamburg zu Freiheitsstrafen zwischen 3 Jahre und 3 Jahren 9 Monaten verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Gegen insgesamt 8 albanische Staatsbürger hat die Staatsanwaltschaft Landshut jetzt Anklage wegen bandenmäßigen unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge erhoben. Auf Grund der unterschiedlichen Tatorte bzw. Zusammensetzung der Gruppierungen wurden 3 Angeschuldigte im Alter von 25, 29 und 30 Jahren beim Landgericht München I und 5 weitere Angeschuldigte im Alter von 22, 25, 34, 38 und 40 Jahren zum Landgericht Landshut angeklagt. Im Übrigen dauern die Ermittlungen noch an.

Den jetzt in Landshut und München angeklagten Personen wird vorgeworfen, sich in unterschiedlicher Zusammensetzung an den Einbrüchen, mit denen die Beschuldigten an das Rauschgift gelangten, beteiligt bzw. die Einbrüche koordiniert zu haben.

Bis auf einen Angeschuldigten, der einräumte an den Einbrüchen beteiligt gewesen zu sein, haben sich die restlichen Angeschuldigten entweder überhaupt nicht zu den Tatvorwürfen geäußert bzw. jegliches kriminelles Handeln bestritten.

Für bandenmäßiges unerlaubtes Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge sieht das Gesetz Freiheitsstrafe von mindestens 5 und höchstens 15 Jahre vor.

Über den weiteren Verfahrensgang und damit über eine mögliche Terminierung haben jetzt die Landgerichte Landshut und München I zu entscheiden.

Hinweis: Nach den Richtlinien für das Straf- und Bußgeldverfahren (Nr. 23 Abs. 2 RiStBV) darf eine Anklageerhebung der Presse erst dann bekannt gegeben werden, wenn die Anklageschrift einem Angeschuldigten bzw. dessen Verteidigung nachweislich zugegangen ist.

gez.

Steinkraus-Koch

Oberstaatsanwalt

Pressesprecher

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