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Neues Naturschutzgebiet in Nordfriesland (SH)

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„Hier gibt es sehr großen Artenreichtum, der unbedingt schützenswert ist.“

Schleswig-Holstein ist um ein Naturschutzgebiet reicher: Umweltminister Jan Philipp Albrecht hat heute einen Teil des ehemaligen Militärflughafens „Leckfeld“ sowie angrenzende Flächen unter Naturschutz gestellt: Der Bereich umfasst 206 Hektar im Bereich der Gemeinden Leck und Tinningstedt. Somit sind nun mehr als drei Prozent der Landesfläche Schleswig-Holsteins als schützenswerte Natur ausgewiesen.

Das Besondere am Naturschutzgebiet „Leckfeld“: Es verfügt über eine sogenannte magere Offenlandschaft, die in vergleichbarer Größe im Landesteil Schleswig nahezu einzigartig ist. „Weil es sich um seit Jahren ungedüngte Flächen handelt, ist dieser Bereich ein sehr wertvoller Lebensraum„, erklärt Umweltminister Jan Philipp Albrecht. Dementsprechend vielseitig ist die Landschaft: „Hier kommen Feuchtheiden, trockene Sandheiden, verschiedene Formationen an Grünland, kalkreiche Niedermoore und kleine Gewässer vor. Es gibt daher einen sehr großen Artenreichtum, der unbedingt schützenswert ist. Ich freue mich sehr, mit ‚Leckfeld‘ das 201. Naturschutzgebiet in Schleswig-Holstein ausweisen zu dürfen.“

Im neuen Naturschutzgebiet kommen etliche Pflanzen vor, die auf der Roten Liste Schleswig-Holstein (RL) als vom Aussterben bedroht geführt werden, darunter das gemeine Kreuzblümchen, Zwerg-Lein, Mondraute und echte Gelb-Segge. Bestandteil und Kern des Naturschutzgebiets „Leckfeld“ ist zudem ein bereits bestehendes europäisches Schutzgebiet für Flora, Fauna und Habitate (FFH-Gebiet): Hier wachsen mitunter stark gefährdete Pflanzenarten wie das Waldläusekraut, Lungen- und Sumpfenzian sowie Beinbrechlilie.

Das Naturschutzgebiet erstreckt sich nördlich der Start-und Landebahn des ehemaligen Flugplatzes, der aufgrund der Bundeswehrreform aufgegeben worden ist. Bereits im Jahr 2014 sind weite Teile des Geländes als geplantes Naturschutzgebiet sichergestellt worden. Die Gemeinden Leck, Tinningstedt und Klixbüll planen, auf einem Teil des einstigen Fliegerhorsts einen Gewerbestandort zu entwickeln, um in dem strukturschwachen Raum neue Arbeitsplätze zu schaffen. Der zunächst vorgesehene Bereich des Naturschutzgebietes hat sich daher geändert und sogar noch vergrößert: Einbezogen worden ist eine nördlich angrenzende Fläche, im Gegenzug wird ein Teil des zunächst angedachten Flugplatzgebiets nicht unter Naturschutz gestellt. „Mit dieser Lösung sind wir sehr zufrieden„, sagt Minister Albrecht, „denn wir haben den Naturschutz und die Interessen der Gemeinden miteinander in Einklang bringen können.

Hintergrund:

Im Landkreis Nordfriesland gibt es nun 34 Naturschutzgebiete mit einer Gesamtfläche von 15.642 Hektar; somit stehen mehr als sieben Prozent der Kreisfläche unter Naturschutz. Landesweit sind 201 Naturschutzgebiete ausgewiesen – ihre Fläche von 51.780 Hektar entspricht mehr als der vierfachen Größe der Landeshauptstadt Kiel.

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