Start Sport Sportminister verteidigt auf Wirtschaftsgipfel die Autonomie des Sports (HE)

Sportminister verteidigt auf Wirtschaftsgipfel die Autonomie des Sports (HE)

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Innen- und Sportminister Peter Beuth hat auf dem Wirtschaftsgipfel 2019 in Frankfurt an einer Podiumsdiskussion zum Thema „eSport“ teilgenommen und die Autonomie sowie das Wertesystem des Sports hervorgehoben.

„Das virtuelle Töten von Menschen ist kein sportlicher Wettbewerb. ‚eSport‘ ist ein reiner Kunstbegriff, der von den kommerziellen Interessen der Gaming-Industrie getragen wird. Eine Anerkennung von Computerspielen als Sport ist einerseits gesundheitspolitisch nicht zu vertreten. Andererseits würde der Sport seine Autonomie verlieren. Nicht die Wirtschaft und nicht die Politik, sondern nur der Sport selbst entscheidet, welche Kriterien er für eine Anerkennung als Sportart heranzieht.  Der DOSB hat sich zuletzt klar gegen eine Aufnahme des sogenannten ‚eSport‘ und damit gegen die Anerkennung als gemeinnützig ausgesprochen. Diese Haltung entspricht dem Sportverständnis in unserer Gesellschaft. Denn der Begriff Sport ist im Sinne der Anforderungen an die Körperlichkeit konkretisiert. Darüber hinaus werden über ihn wichtige Werte wie Fair Play, Respekt und Achtung vor dem Mitspieler vermittelt. Nach meiner Überzeugung ist ‚eSport‘ ebenso wenig Sport wie Stricken oder Blöckflöten“, so Innenminister Peter Beuth.

Hohes Suchtpotential

Wie der Minister betonte, genieße der Sport in Hessen aufgrund seiner gesundheitsfördernden, wertevermittelnden und sozial stabilisierenden Funktion eine herausragende und unterstützenswerte Rolle. Während beim Sport der gesundheitsfördernde Bewegungsaspekt im Vordergrund stehe, spiele beim eGaming das hohe Suchtpotential und der damit verbundene Bewegungsmangel eine Rolle. Während Sport die Gemeinschaft stärke und Werte wie Fair Play, Respekt und Achtung vor dem Mitspieler vermittele, führen Ego-Shooter wie Counterstrike und Co. mit problematischen Inhalten nicht selten auch zu Isolation, Einsamkeit und Frustration.

Jugend- und Alltagskultur

„Die Computerspiele-Industrie boomt, keine Frage. Die Hessische Landesregierung erkennt daher Konsolenspielen als Teil einer modernen Jugend- und Alltagskultur an und unterstützt im Rahmen der Wirtschaftsförderung kleine und unabhängige Spieleentwickler in Hessen. Der Sport ist für uns aber mehr als nur ein riesiges milliardenschweres Unterhaltungsgeschäft. Sport und Bewegung steigern unsere Lebensfreude und Gesundheit. Deshalb bemühen wir uns um den Erhalt der Integrität des Sports, schaffen Anreize für mehr Bewegung durch verantwortungsvolle Sportprogramme und stärken damit das Ehrenamt in Hessen“, so Sportminister Peter Beuth.

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