Start Wirtschaft Der eHighway in Schleswig-Holstein ist betriebsbereit

Der eHighway in Schleswig-Holstein ist betriebsbereit

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Heute absolvierte das Hersteller-Konsortium auf dem fünf Kilometer langen Autobahn-Abschnitt der A1 zwischen Reinfeld und Lübeck eine Probefahrt zur abschließenden Beurteilung der technischen Funktion der Anlage.

Das für die Errichtung und den Betrieb der Anlage zuständige Forschungs- und Entwicklungszentrum der Fachhochschule Kiel (FuE Zentrum FH Kiel GmbH) bestätigte gemeinsam mit dem zuständigen Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH) nach knapp zweistündiger Probefahrt die ordnungsgemäße Funktion der Anlage und ihrer Oberleitungsinfrastruktur.

Verkehrsminister Dr. Bernd Buchholz zeigte sich nach der technischen Abnahme erleichtert: „Die Fertigstellung dieser Versuchsanlage hat nun zwar etwas länger gedauert als ursprünglich geplant, aber entscheidend ist, dass demnächst ein reibungsloser Betrieb beginnen kann.“ Buchholz und sein Kabinettskollege, Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht erwarten aus dem Forschungsprojekt Erkenntnisse über die praktische Umsetzbarkeit der Elektromobilität auch für schwere Lastwagen. „Wir wollen den emissionsfreien Güterverkehr erreichen und dafür ist die Erprobung der Oberleitungstechnologie ein wichtiger Baustein. Ich bin zuversichtlich, dass uns dieses Pilotprojekt wichtige Erkenntnisse auf dem Weg zur klimafreundlichen Mobilität und Logistik liefern wird“, sagte Albrecht.

Bis Ende 2022 wird zunächst die Reinfelder Spedition Bode die Strecke im täglichen Pendelbetrieb befahren.

Nach Planungen des LKW-Herstellers Scania soll der erste oberleitungstaugliche Hybrid-LKW noch in der zweiten Dezemberhälfte an die Spedition Bode übergeben werden. Der LKW wird aber schon vorher vereinzelt auf der A1 zu sehen sein, weil noch Justierungs- und Anpassungsarbeiten sowie Funktionstests zu absolvieren sind. Sobald das Fahrzeug freigegeben ist und Fahrer sowie Wartungspersonal geschult sind, werden die ersten Testfahrten der Spedition mit und ohne Lasten durchgeführt. Der Regelbetrieb soll dann in der ersten Jahreshälfte 2020 aufgenommen werden, das zweite Einsatzfahrzeug wird dazu im Frühjahr erwartet.

Das Bundesumweltministerium investiert rund 26 Millionen Euro in den Modellversuch FESH, der neben dem Bau und Betrieb der Teststrecke in Schleswig-Holstein auch die wissenschaftliche Begleitforschung umfasst. Ziel ist eine technische, ökonomische und ökologische Bewertung des Oberleitungssystems nach wissenschaftlichen Kriterien und unter realen Bedingungen. Dazu soll drei Jahre lang erprobt werden, ob die Oberleitungstechnik für den deutschen Straßenverkehr tauglich ist und ob Güter auf diese Weise künftig klimaschonend auf der Straße transportiert werden können.

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