Start International Partnerschaft Rheinland-Pfalz – Oppeln ist ein Meilenstein der Völkerverständigung (RP)

Partnerschaft Rheinland-Pfalz – Oppeln ist ein Meilenstein der Völkerverständigung (RP)

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„Freundschaft lebt vom Dialog“, sagte die Bevollmächtigte Heike Raab zu den Delegationsmitgliedern des Sejmiks aus Oppeln, die sie gemeinsam mit den Landtagsabgeordneten und Mitgliedern des Ausschusses für Europafragen und Eine Welt in die staatliche Weinbaudomäne Oppenheim eingeladen hatte. „Dieser Dialog ist gerade zwischen Deutschen und Polen auch im Lichte des Gedenkens an den Ausbruch des 2. Weltkriegs vor 80 Jahren für uns von sehr großer auch emotionaler Bedeutung“, sagte die Europastaatssekretärin. „Es freut mich deshalb, dass Rheinland-Pfalz und Oppeln bereits im Jahr 1991 erste Kontakte knüpfen konnten, weit vor dem EU-Beitritt Polens vor 15 Jahren“. Seit mehr als 20 Jahren haben gemeinsame zahlreiche Aktivitäten auf wirtschaftlicher, wissenschaftlicher und kultureller Ebene gerade in den Bereichen Kunst, Kultur, Jugend, Bildung und Sport die Partnerschaft mit Leben gefüllt.

Neben unseren bilateralen Projekten kooperieren unsere beiden Regionen seit 2003 im sogenannten 4er-Netzwerk mit zwei weiteren europäischen Regionen: Bourgogne-Franche-Comté und Mittelböhmen. Als Leuchtturmprojekt bezeichnete Ministerpräsidentin Malu Dreyer den trinationalen Master in „European Studies“ der Universitäten Mainz, Dijon und Opole. Mit Studienabschluss erhalten die Absolventen nationale Abschlüsse aller drei Partnerhochschulen. „Das ist gelebte Partnerschaft unter drei Regionen, die viel zu oft blutige Kriege gegeneinander geführt haben“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. „‘Nigdy nie zapomnimy!‘ Wir werden niemals vergessen“, so Dreyer und Raab, „dass mit dem Einfall Deutschlands in Polen vor 80 Jahren Millionen polnische Bürgerinnen und Bürger Opfer des von Deutschland entfesselten grausamen Krieges wurden.“

Im 30. Jahr des Mauerfalls werde man genauso wenig vergessen, dass in den 1980er Jahren von Polen jene Welle des zivilen Protests ausgegangen sei, die letztlich den Kommunismus in ganz Mittel- und Osteuropa hinwegspült habe.  Die Vereinigung des Kontinents – ja auch Deutschlands – wäre ohne Solidarnosc und Walesa nie erreicht worden.

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